Fit@All kommt gut voran

Unter dem Arbeitstitel Fit@All war 2014 für KBA ein Jahr der Neuausrichtung auf realistische Zukunftsperspektiven unserer traditionellen Märkte Akzidenz- und Zeitungsdruck sowie auf noch vorhandene Potentiale in Wachstumsmärkten wie dem Digital- und Verpackungsdruck. Beim umfangreichsten Restrukturierungs-projekt unserer jüngeren Unternehmensgeschichte sind wir in den ersten zwölf Monaten sehr zügig voran gekommen und können uns früher als erwartet über positive Resultate freuen.

Detaillierte Zahlen werden wir bei der Vorlage unseres Konzernberichts 2014 am 20. März bekannt geben. Angesichts der wenig dynamischen Marktentwicklung, der massiven Eingriffe in eingespielte Abläufe und Strukturen und der für alle Beteiligten schmerzhaften Neudimensionierung unserer Kapazitäten sind positive Zahlen im ersten Jahr der Umsetzung eines derart weitreichenden Umbauprogramms keineswegs selbstverständlich. Sie sind ein Indiz, dass KBA mit Fit@All auf dem richtigen Weg ist. Diesen werden wir auch 2015 konsequent fortsetzen und ich hoffe, dass wir im drupa-Jahr 2016 unser Ziel einer noch flexibleren und nachhaltig profitablen KBA-Gruppe erreichen werden.

Konjunkturprobleme, Turbulenzen an den Finanz- und Devisenmärkten sowie Konflikte in aller Welt verunsichern viele Investoren in unserer Branche. Erheblich gespürt haben wir dies 2014 bei den Neuinvestitionen in Rollenrotationen für den Akzidenz- und Zeitungsdruck. Dort ging die Nachfrage stark zurück und dürfte weiter abschmelzen. Deshalb haben wir mit dem Ziel einer tragfähigen Perspektive das deutlich kleiner gewordene Rollenoffsetgeschäft und den wachsenden Inkjetdruck in einer gemeinsamen Geschäftseinheit zusammen-gelegt. Einen positiven Umsatz- und Ergebnisbeitrag in diesem Segment soll auch die Kooperation mit Hewlett Packard (HP) bei einer Rollenmaschine für den digitalen Wellpappendruck leisten. Von den 2014 bereits durchgeführten und noch geplanten Strukturmaßnahmen an den Rollenstandorten erwarten wir darüber hinaus eine nachhaltige Steigerung der Rentabilität.

Im Segment Bogenoffsetmaschinen lagen Auftragseingang und Umsatz in 2014 in etwa auf Vorjahresniveau. Darin zeigt sich unsere starke Position im Faltschachtel- und Blechdruck sowie die mit KBA-Flexotecnica und KBA-KAMMANN eingeleitete Expansion in weitere Wachstumssegmente des Verpackungsmarktes. Eine neue Unternehmensstruktur mit der Koenig & Bauer AG als Holding und rechtlich eigenverantwortlichen operativen Geschäfts-einheiten soll zur Erreichung unserer Ziele in den jeweiligen Teilmärkten beitragen. Die KBA-Hauptversammlung wird am 21. Mai 2015 über die gesellschaftsrechtliche Umsetzung entscheiden. Intern arbeiten wir schon seit einigen Monaten an den Standorten Radebeul und Würzburg nach der neuen Struktur mit den Geschäftsbereichen Bogenoffset (KBA-Sheetfed Solutions), Digital & Rolle (KBA-Digital & Web Solutions), Wertpapier (KBA-NotaSys) und Produktion (KBA-Industrial Solutions). Die von unseren Tochtergesellschaften betreuten Spezial- und Nischenmärkte sollen künftig im Segment Special zusammengefasst werden.

Wir haben gelernt, dass es besser ist, dem durch neue Technologien und das veränderte Medienverhalten beschleunigten Strukturwandel in der Druckbranche aktiv zu begegnen als auf die Rückkehr verloren gegangener Märkte zu hoffen. Das derzeit etwas labile wirtschaftliche und politische Umfeld und das hohe Tempo des Wandels machen den Blick in die Zukunft und längerfristige Aussagen schwieriger und risikoreicher. Ich bin dennoch zuversichtlich, dass die KBA-Gruppe im Geschäftsjahr 2015 ihre positive Entwicklung fortsetzen wird und wir zusammen mit unseren engagierten Kunden und Mitarbeitern das Gedruckte in seiner großen Breite und Vielfalt weiter voran bringen werden.

Ihr Claus Bolza-Schünemann
Vorstandsvorsitzender der Koenig & Bauer AG

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